Kirchenmusik

Wir haben ein vielfältiges musikalisches Leben. Zum Lob Gottes musizieren verschiedene Chöre und Ensembles. Regelmäßig finden eigene Musiken und Gastkonzerte statt. Besondere Höhepunkte sind die Domfestspiele im Sommer und natürlich die Advents- und Weihnachtszeit. Wir informieren Sie hier über unsere Aktivitäten und laden ein zuzuhören, mitzumachen und uns zu unterstützen. Über die nächsten Konzert-Termine informiert Sie der Gemeindebrief und unsere Jahresübersicht als PDF.

Auf dieser Seite finden sie alles zur Kirchenmusik der Evangelischen Kirchengemeinde Halberstadt. Mit einem Klick auf einen der Buttons gelangen sie direkt zum gewünschten Bereich.

Konzerte

Eine Übersicht der Konzerte finden Sie im aktuellen Flyer_Domkonzerte_2023

oder auf der Homepage des  Förderkreises Kirchenmusik.

Hier finden Sie Informationen zu den Chören und Instrumentalgruppen unserer Gemeinde.

Die Kantorei

Höhepunkte des Konzertprogramms sind in jedem Jahr die Domfestspiele und das Weihnachtskonzert. Daneben gehört die Gestaltung von Gottesdiensten zu den Aufgaben der Kantorei.

Leitung: KMD Claus-Erhard Heinrich 03941-447888; info@kirchenmusik-halberstadt.de

Probe: dienstags 19.30–21.30 Uhr in der Winterkirche am Dom

Michael-Praetorius-Chor

Das ist der Jugendchor unserer Gemeinde. Er singt Spirituals, Taizé-Gesänge etc., aber auch klassische Literatur. Im Advent singt er zusammen mit der Kantorei beim Oratorium und Weihnachtsingen.

Leitung: Claus-Erhard Heinrich 03941-447888; 609539
info@kirchenmusik-halberstadt.de

Proben: nach Absprache und projektbezogen

Posaunenchor

Der Bläser- oder Posaunenchor begleitet Gottesdienste sowie öffentliche Auftritte wie das „Turmblasen“ an jedem ersten Samstag im Monat von Mai bis Oktober. In Verbindung mit dem anschließenden Vollgeläut des Domes sowie den nachfolgenden Konzerten im Dom bilden diese Auftritte einen Anziehungspunkt für viele Halberstädter und Touristen.
Weitere Höhepunkte sind eigene Kirchenkonzerte oder die Musik auf dem Weihnachtsmarkt. Der Chor wird seit 1996 von Andreas Rebettge ehrenamtlich geleitet.

Wer sich dafür interessiert oder das Spielen erlernen möchte, ist gern eingeladen.

Leitung: Andreas Rebettge, 03941-443145; rebettgean@t-online.de

Probe: montags 18.00–20.00 Uhr in der Winterkirche am Dom

Kurrende im Dom, Foto: C. Kunzmann

Kurrende (Kinderchor)

Der Kinderchor probt zurzeit unter Leitung von Pfr. Kaus. Wir singen zur Gestaltung von Gottesdiensten oder z. B. bei der Nacht der Kirchen. Jungen und Mädchen ab 1. Klasse sind bei uns herzlich willkommen!

Leitung: Pfr. Kaus, 01522 1957421, Arnulf.Kaus@Kirchenkreis-Halberstadt.de

Betreuung: Simone Sellmann, 01511 2573640

Proben: donnerstags

16.00-16.45 Uhr (Jüngere)

16.45-17.30 Uhr (Mittlere)

17.30-18.15 Uhr (Ältere)

 

Mehr erfahren.

Cathedral Pipes (Dudelsackband)

Seit 2019 gibt es unsere Dudelsackgruppe die „Cathedral Pipes“. Es startete als Projekt, ist aber mittlerweile ein fester Punkt im Moritzzentrum und bei vielen Veranstaltungen. Die Dudelsackspieler proben im Bonifatiussaal oder im Freien in zwei Gruppen:  Anfängergruppen (Beginner) und Fortgeschrittene (Band).

Leitung: Gemeindepädagoge Christian Lontzek, (03941) 44 19 79
gemeinde-paedagoge@gmx.de

Proben: dienstags 14-täglich, 18:30–21:30 Uhr im Bonifatiussaal

Kantor

Claus-Erhard Heinrich

  • geboren 1960 in Frankfurt/Main
  • Beginn eines Mathematikstudiums an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt
  • Wechsel an die Musikhochschule Frankfurt:
    Kirchenmusik (A-Examen) bei Edgar Krapp, Wolfgang Schäfer, Dr. Reinhard Menger, Heinz-Werner Zimmermann, Klavier (Konzertausbildung) bei Irina Edelstein, Orchesterdirigieren bei Jiri Starek und Rolf Reinhardt, Engagement als Kapellmeister und Korrepetitor
  • 1987 – 1991 am Stadttheater Regensburg – Mitgründer und Leiter des Philharmonischen Kammerorchesters Regensburg
  • 1991 – 1997 am Nationaltheater Mannheim
  • 1997 – 2016 Leiter des Kirchenmusikalischen Seminars Halberstadt
  • seit 1997 Kantor am Dom zu Halberstadt
  • mit der Kantorei Halberstadt Aufführung des oratorischen Repertoires von Heinrich Schütz und Michael Praetorius bis zu Uraufführungen mit historischen und modernen Instrumenten
  • mit dem Michael-Praetorius-Chor (Jugendchor am Dom zu Halberstadt) Konzertreisen bis nach England und Schweden (Konzerte u. a. in Schwerin (Dom), Malmö (Sankt Johannes Kyrka), Worcester (Cathedral), Deventer (Grote Kerk))
  • mit dem A-cappella-Chor Halberstadt Pflege von Vokalmusik von Desprez bis Gjeilo (Einladung zum Kirchentag nach Magdeburg)
  • mit dem Domvokalensemble anspruchsvolle Vokalmusik in kleinster Besetzung – besonders für den Gottesdienst – (Einladung zu Konzerten nach Orléans, Straßburg, Paris)
  • auch kompositorisch tätig, Veröffentlichungen bei verschiedenen Verlagen
  • 1995 erste Rundfunkproduktion einer eigenen Orgelkomposition beim Hessischen Rundfunk
  • 1999-2001 Rundfunkproduktionen unter dem Titel „Orgeljazz“ beim Hessischen Rundfunk
  • bei Orgelkonzerten bewusste Einbeziehung des Bereiches Improvisation, auch mit Jazzelementen
  • seit 2001 regelmäßige Konzerte mit dem späteren Thomaskantor Gotthold Schwarz
  • 2003 Ernennung zum Kirchenmusikdirektor
  • seit 2003 regelmäßige Konzerte und Auftritte mit der Pantomimin Angela Kunze-Beiküfner, u. a. auf Kirchentagen und Kindergottesdiensttagen, im Fernsehgottesdienst, in Stuttgart und Wien
  • Orgelkonzerte u. a. in Belfort (Cathédrale St. Christophe), Bonn (Münster), Brastislava (Vel’ký evanjelický kostol), Bremen (Dom), Cantu (Basilica di San Paolo), Dresden (Kreuzkirche), Fulda (Dom), Frankfurt (Sendesaal des HR), Fredriksborg (Slotskirke), Hamburg (Katharinenkirche), Leipzig (Thomaskirche), Lübeck (St. Marien), Merseburg (Dom), Oxford (Christ Church Cathedral, Queens College), Ulm (Münster), Warszawa (Warszawski Festiwal Organowy)

CD Bestellung

Kirchenmusik für zu Hause können sie unter folgendem Link bestellen: CD Bestellung

Förderkreis Musik am Dom zu Halberstadt e.V.

Klang wird lebendig durch Musizieren und Hören. So strahlt die berührende Kraft der Musik über die Mauern des Domes  hinaus und zieht viele Menschen in ihren Bann.
Unser 1997 gegründeter Förderkreis Musik am Dom zu Halberstadt hat das Ziel, das Interesse und Verständnis für Kirchenmusik durch Öffentlichkeitsarbeit zu fördern. Mit hohem Engagement und finanziellen Mitteln unterstützen wir die Ensembles des Domes und kirchenmusikalische Veranstaltungen.

Um Musik in künstlerischer Vielfalt erklingen zu lassen, ist eine gute finanzielle Ausstattung unerlässlich.

  • Wenn auch Sie die Kirchenmusik begeistert, heißen wir Sie gerne als neues Mitglied  in unserem Förderkreis willkommen.
  • Fördern Sie  die Kirchenmusik durch Spenden.
  • Musizieren Sie mit in unseren Chören.
  • Besuchen Sie unsere Konzerte.

Mehr über uns erfahren Sie auf der Website des Förderkreises.

Oder über:

Förderkreis Musik am Dom zu Halberstadt
Johannes Anz
Domplatz 18, 38820 Halberstadt

03941 / 44 21 95

kontakt@fk.kirchenmusik-halberstadt.de

Das Orgelprojekt am Dom „Durch die Orgel Licht“ ist das größte Projekt des Förderkreises.

Orgeln

Halberstadt blickt auf über 1.000 Jahre Orgeltradition zurück. Über Jahrhunderte war die Stadt Hochburg des Orgelbaus und nachhaltig prägend für die musikalische Kulturlandschaft Mitteldeutschlands. Bedeutende Musiker und Musikwissenschaftler, wie Michael Praetorius (1571/72–1621) und Andreas Werckmeister (1645–1706) wirkten hier. Legendäre Orgelwerke gehörten zu den modernsten und größten ihrer Zeit, so die gotische Orgel im Dom, die monumentale Renaissanceorgel in der Martinikirche und die mächtige barocke Domorgel. In die Zukunft weist das John-Cage-Orgel-Kunst-Projekt. Noch heute findet sich in Halberstadt eine hohe Orgeldichte und eine lebendige Orgelbaufirma.

Mehr Informationen unter: Orgelstadt Halberstadt oder im Faltblatt Orgelstadt Halberstadt.

Die Orgel im Dom zu Halberstadt

Orgelbauer
Hermann Eule, Bautzen
Erbaut 1965/1985
2000 Elektrifizierung der Manualkoppeln sowie Hinzufügen von Koppeln, Einbau der Setzeranlage durch Firma Hüfken, Halberstadt

 

Im Westchor des gotischen Domes beeindruckt die große Orgel mit ihren 5184 Pfeifen und 66 Registern, vier Manualen und Pedal. Nur der mächtige Orgelprospekt ist von der 1718 von Heinrich Herbst d. J. und seinem Sohn vollendeten barocken Domorgel erhalten. Mit seiner außergewöhnlich steilen Architektur, gehört er zu den größten und eindrucksvollsten Leistungen barocker Orgelbaukunst in der norddeutschen Orgellandschaft. Der mit Figuren reich ausstaffierte Orgelprospekt ist mit seiner außerordentlichen Größenordnung neben dem Prospekt der Merseburger Domorgel in Sachsen-Anhalt einzigartig. Einzigartig ist auch die Ausstattung mit drei Spieltischen, von denen die beiden Seitenspieltische in originalem barockem Zustand bis heute erhalten sind.

Der wertvolle barocke Prospekt muss dringend saniert und die Orgel erneuert werden.

Weitere Informationen: Das Orgelprojekt am Dom „Durch die Orgel Licht“

I. Manual HauptwerkII. ManualUnterwerkIII. ManualSchwellwerkIV. Manual PositivPedal 
Prinzipal16‘Quintatön16‘Prinzipal8‘Quintade8‘Untersatz32‘
Oktave8‘Prinzipal8‘Weitgedackt8‘Spitzgedackt8‘Prinzipal16‘
Rohrpommer8‘Holzflöte8‘Weitprinzipal4‘Blockflöte4‘Subbaß16‘
Oktave4‘Spitzgambe8‘Quintade4‘Prinzipal2‘Zartbaß16‘
Spillflöte4‘Oktave4‘Flachflöte2‘Terzian2 fachOktave8‘
Waldflöte2‘Rohrflöte4‘Scharfquinte1 1/3Sept-Non2 fachGedacktbaß8‘
Terz1 3/5‘Nasard2 2/3Sesquialtera2 fachZimbel3 fachOktave4‘
Großsesqui-altera3 fachOktave2‘Tonus fabri2 fachTrichterregal8‘Rohrflöte4‘
Großmixtur5-8 fachNachthorn2‘Rauschwerk5 fachRohrschalmey4‘Dolkan2‘
Scharf4-6 fachSchwiegel1‘Dulzian16‘  Großzink3 fach
Fagott16‘Kornett2-4 fachHautbois8‘Tremulant Rauschpfeife3 fach
Trompete8‘Kleinmixtur4-6 fach  Glockenspiel Choralmixtur4 fach
  Krummhorn8‘Tremulant   Bombarde32‘
  Clairon4‘    Posaune16‘
        Dulzian16‘
  Tremulant     Trompete8‘






  Trompete4‘






  Schalmey2‘

Spielhilfen

NormalkoppelnSuboctavkoppelnSuperoctavkoppeln
II/II/II/I
III/III/III/I
IV/IIII/IIII/I
III/IIII/IIII/II
IV/IIIII/IIIII/II
IV/IIIIII/IIIIII/III

IV/III
III/IVIV/IVIV/IV
Schweller
Zungenabsteller
Setzeranlage

Orgelpositiv im Dom

Orgelbauer:
Orgelbauer unbekannt, ist aus der Barockzeit
Stammt aus der Oberlausitz
Wurde bei Neukirch gefunden

Disposition: Maunual
Gedackt 8‘
Gedackt 4‘
Principal 2‘

Spielhilfen:
keine Vorhanden

Die neue Orgel in der Winterkirche des Halberstädter Doms

HauptwerkSchwellwerkPedalSpielhilfen
1Bordun16'12Salizional8'21Subbaß16'Supoktavkoppel II. Manual/ I. Manual
2Koppelflöte8'13Gedackt8'22Posaune16'Koppel II. Manual/ I. Manual
3Prinzipal8'14Voix celestis8'23Oktavbaß8'Supoktavkoppel II. Manual
4Gambe8'15Prinzipal4'24Feldtrompete4'Superoktavkoppel II. Manual
5Oktave4'16Traversflöte4'


Koppel I. Manual/ Ped
6Gedackt4'17Nasard2 2/3'


Koppel II. Manual /Ped
7Oktave2'18Waldflö2'



8Kornett5f.19Oboe8'



9Mixtur4f.20Tremulant




10Trompete8'






11Tremulant







Die Winterkirche und ihre Orgel bis Mai 2001

Die heutige Winterkirche entstand während der ersten Bauphase des Domes. Es handelt sich bei diesem Raum um den so genannten oberen Domkeller, der dem Domkapitel einst als Speise- und Erholungsraum diente. Bis zu seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nutzte man den Dom auch in der kalten Jahreszeit für Gottesdienste, da er durch eine große Kohleheizung beheizt werden konnte.

Den ganzen Artikel zur Orgel der Winterkirche lesen Sie hier weiter:
>> Seite des Orgelbauers Hüfken

Orgel in St. Martini

Prospekt geht auf die berühmte Orgel von David Beck (1596) aus Gröningen zurück, siehe
>> http://www.praetorius-beckorgel.de

Disposition nach Gutachten Orgelbaumeister Hüfken (Stand 1984): 1921 Ernst Röver
Dispositionsänderung 1956 durch W. Sohnle, Halberstadt (in der Disposition nach dem Gedankenstrich angegeben)

Heute noch spielbare Register sind mit Punkt versehen

I. Manual
1. Prinzipal 16’
2. Gedakt 8’
3. Prinzipal 8’
4. Gambe 8’
5. Gemshorn 8’ – Gemshorn 4’ (1956)
6. Hohlflöte 8’
7. Bordun 16’ – Terz 1 3/5’ (1956)
8. Oktave 4’
9. Spitzflöte 4’ – Blockflöte 2’ (1956)
10. Flöte 4’
11. Oktave 2’
12. Rauschquinte 2fach – Quinte 2 2/3’ (1956)
13. Mixtur 3fach (als Transmission 11 + 12) – Mixtur 6fach (1936 Laukhuff)
14. Trompete 8’

II. Manual
15. Gedackt 16’
16. Prinzipal 8’
17. Salizional 8’
18. Dolce 8’ – Rohrflöte 4’ (1956)
19. Quintatön 8’
20. Fl. Amabile 8’ – Nassad (????) 2 2/3’ (1956)
21. Oktave 4’
22. Harm. Aetherie 2-3fach – Waldflöte 2’ (1956)
23. Piccolo 2’ – Sifflöte 1’ (1956)
24. Gedakt 16’ – Scharff 3fach (1956)
25. Clarinette 8’

III Manual (schwellbar)
26. Lieblich Gedakt 8’
27. Viola 8’
28. Flautino 2’ – Zimbel 3fach (1956)
29. Harmonikabaß 16’ – frei (1956)
30. Concertflöte 8’
31. Sesquialtera 2’(???) – Sesquialtera 2f. ???? (1956)
32. Aeoline 8’ – Quinte 1 1/3’(1956)
33. Vox coel. 8’ – Prinzipal 2’ (1956)
34. Salicet 4’
35. Fl. Dolce 4’

Pedal
36. Prinzipal 16’
37. Subbaß 16’
38. Oktavbaß 8’
39. Cello 8’ – Mixtur 5f. (1956)
40. Gedaktbaß 16’ – Gedaktbaß 8’ (1956)
41. Flötenbaß 8’ – Nachthorn 2’ (1956)
42. Violon 16’ – Quinte 10 2/3’ (1956)
43. Posaune 16’
44. Salicetbaß 8’ – Choralbaß 4’

Spielhilfen:
Koppeln: II/I, III/I, III/II,
I/Ped.,
II/Ped., III/Ped., Suboktavkoppel: II/I, III/II, Superoktavkoppel: III/II, III/III

zwei frei Kombinationen, zwei feste Kombinationen, alle Koppeln an/ab, Rohrwerke an/ab, Handregister ab, automatische Pedalabschaltung, Rollschweller an/ab
verkauft wurden in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts nach Wernigerode und Ilsenburg, da die Aufgabe der Kirche bevorzustehen schien

I. Manual: 2., 8., 5., 6. (tiefe Oktave)
II. Manual: 18., 19., 20., 25.
III. Manual: 26., 28., 32., 33.
Pedal: 37., 38., 40., 39. (teilweise)

Die Jesse-Orgel der Moritzkirche

Unzerstört erhalten geblieben ist die Halberstädter Jesse-Orgel. Das hat sie nicht zuletzt ihrem Standort zu verdanken. Am nördlichen Rand des historischen Stadtkerns gelegen, ist die aus der Romanik stammende Moritzkirche der Zerstörung der letzten Kriegstage entgangen. Heute wird sie zu Gottesdiensten und als ganzjährige Konzertkirche genutzt. Nach ihrer Sanierung in den 1970er und 80ger Jahren, sollte auch die Orgel folgen. Diese wertvolle spätbarocke Schleifladenorgel von 1786/87 des namhaften Halberstädter Orgelbaumeisters und Pauls-Organisten Balthasar Georg Christoph Jesse (1741-95) sollte in ihrer interessanten und auf den Kirchenraum abgestimmten Originaldisposition wieder erklingen. Im Jahre 1998 konnte mit einer Restaurierung durch die Halberstädter Orgelbaufirma R. Hüfken begonnen werden. Bei dieser Gelegenheit sollte das Instrument eine Rückführung auf die ursprüngliche Disposition erfahren, da Anpassungen an den sich ändernden Musikgeschmack des 19. Jahrhunderts (durch Wilhelm Bergen 1855 und Ed.Hülle/A.Hülle 1883/1900 und 1912) dem Instrument klanglich abträglich waren und aus der erhaltenen Substanz eine Rückführung möglich und sinnvoll war. Musikwissenschaftlich begleitet wurde diese Aufgabe durch Prof. Menger. Aus finanziellen Gründen mußte dieses große Vorhaben für eine kleine Gemeinde in mehrere Bauabschnitte aufgeteilt werden. 1998 begonnen, ist sie wieder spielbar, benötigt aber z.Z. nach Fertigstellung der kompletten Mechanik noch die Restaurierung des reinen Pfeifenwerks von 13 Registern.

In der originalen Disposition sind folgende Register enthalten (fett: ausstehende Register):

HauptwerkOberwerkPedal
Quintatön 16`Quintatön 8`Subbaß 16`
Principal 8`Gedackt 8`Violon 16`
Gedackt 8`Flauto travers 8`Oktav 8`
Gamba 8`Principal 4`Oktav 4`
Gemshorn 8`Gedackt 4`Posaune 16`
Oktav 4`Nasard 2 2/3` 
Spitzflöte 4´Oktav 2` 
Quinte 2 2/3´Quinte 1 1/3´ 
Waldflöte 2´Mixtur 3fach 
Sesquialtera 2fachHautbois 8´ 
Mixtur 4fachVox humana 8` 
Trompete 16`  
Trompete 8`

Der Tonumfang einer um 1580 gebauten Orgel ging bis c der 3“‘ Oktave. … Die Orgel besaß am Werk u.a. Prinzipal 8′, Gedackt 8′, Oktav 4′, Waldflöte 2′ und Mixtur 4fach, im Rückpositiv u.a. Quintatön 8′, Prinzipal 4′, Spitzflöte 4′, Oktave 2′ und Mixtur 3fach. Am 7.9.1785 Neubau durch Christoph Jesse- Halberstadt. Übernommen wurden: Hauptwerk: Prinzipal 8′, Gedackt 8′, Oktave 4′, Waldflöte 2′ und Mixtur 4fach, Oberwerk : Quintatön 8′, Prinzipal 4′, Nasard 2 2/3′, Oktave 2′, Quinte 1 1/3′, Mixtur 3fach, Pedal: Subbaß 16′. (evtl. von Esaias Compenius?) Der historische Orgelprospekt wurde von Bildschnitzer Franz Bartoly angefertigt. (Fragebogen A über den Bestand an Orgeln in der Provinz Sachsen)

Liebfrauen

1343 befand sich in der Liebfrauenkirche schon eine Orgel.

Die jetzige Orgel wurde 1957-58 von der Firma Schuster & Sohn aus Zittau gebaut. Die Traktur ist elektro-pneumatisch. Sie enthält 15 Register mit 1142 Pfeifen. Die Vorgängerorgel von der Firma Sauer in Frankfurt/Oder aus dem Jahr 1938 bestand aus 27 Registern. Sie wurde am 8. April 1945 zerstört.

Disposition der Schuster-Orgel 1957/8

HauptwerkOberwerkPedal
Prinzipal 8’Gedakt 8’Subbass 16’
Rohrflöte 8’Prinzipal 4’Prinzipal 8’
Spitzflöte 4’Blockflöte 2’Choralbass 4’
Oktav 2’Sifflöte 1’Basskornett 3fach
Mixtur 4fachZimbel 3fach
Trompete 8’